Samstag, 30. September 2017

Vorschau Oktober

Am Montag, dem 16. Oktober 2017 gibt es um 20 Uhr im Forum Gestaltung das nächste Konzert von Jazz in der Kammer. Dann mit dem Maria-Baptist-Trio.
Maria Baptist – piano, composition
Fabian Timm – bass
Mathias Ruppnig – drums


Ein Trio in klassischer Klaviertriobesetzung, mit einer Pianistin im Vordergrund, die klar betont und melodisch spielt, aber auch voller Kraft mit ihren Musiker-Kollegen in Dialog tritt. Das Video des Trios macht neugierig auf mehr – und wie immer gilt: ein live gehörtes Konzerterlebnis ist durch nichts zu ersetzen. Deshalb: eine herzliche Einladung zu Jazz in der Kammer. 

Donnerstag, 28. September 2017

Jugendmusikfest – Kon-Big-Band

Innerhalb des Jugendmusikfestes Sachsen-Anhalt gab es heute abend ein Doppelkonzert. Zum Auftakt stand die Kon-Big-Band des Magdeburger Georg-Philipp-Telemann-Konservatoriums auf der Bühne des Magdeburger Moritzhofes.


Die Band schaffte es von Anfang an, ihr Publikum mitzureißen, etwa wenn sie mit kräftigem Ausdruck die Töne aus den Trompeten, Saxophonen und Posaunen unisono ins Publikum blies, das schon auf den Rhythmus des Big-Band-Sounds wartete. Mit Floreando von Victor Lopez waren kubanische Klänge zu hören, voller Schwung, wie sie direkt von der karibischen Insel kommen könnten.

Die Band hatte zwei tolle Sängerinnen im Programm, die Lieder des Cristin-Claas-Trios interpretierten. Jessica Piontek begeisterte das Publikum mit ihrer ausdrucksstarken Stimme (Back in Time). Tammy Brückner sang Fall in meinen Arm als sehr gefühlvolle Ballade. Und auch beim letzten Stück des Abends, der Big-Band-Version des Kinderliedes Zwischen Berg und tiefem Tal übernahm sie den Gesangspart.

Jugendmusikfest – Jugendjazzorchester

Die zweite Hälfte des Doppelkonzertes auf der Bühne des Magdeburger Moritzhofes innerhalb des Jugendmusikfestes Sachsen-Anhalt gehörte dem Jugendjazzorchester Sachsen-Anhalt. Einige der Musiker der vorher aufgetretenen Kon-Big-Band konnten dabei gleich auf der Bühne bleiben, da sie Mitglied beider Orchester sind.


Vor dem Konzert begrüßte Claus Dietmar George, Geschäftsführer des Landesmusikrates Sachsen-Anhalt, die jungen Musiker. In seiner kurzen Rede wies er darauf hin, daß das Jugendjazzorchester in diesem Jahr das 500. Reformationsjubiläum mit mehreren Auftritten in Wittenberg unterstützt hatte und nahm gleich vorweg, daß davon auch etwas im Programm zu hören sein würde. Und mit sichtlichem Spaß erinnerte er an die Thesen eines anderen Reformators, als er hinzufügte "und ich freue mich schon auf das Jahr 2348, wenn das Kommunistische Manifest sein 500. Jubiläum hat". Er begrüßte auch Katrin Brechmann, die Direktorin des Landesmusikfestes, im Publikum. 


Das Orchester begann mit Bolivia von Cedar Walton äußerst kräftig und zeigte, wo es zu einem großen Teil des Abends hingehen sollte: zu einem modern gespielten Big-Band-Sound, der Spaß machte zu hören, und bei dem auch die Freude an der Musik zu spüren war.

Neben den instrumentalen Stücken gab es mehrere gesungene. Tammy Brückner sang sowohl gefühlvoll als auch kräftig das Nothing ever changes my love to you von Jack Seagal & Marvin Fisher. Später auch Songs wie How insensitive, dessen Titel im Gegensatz zur geradezu sensitiven, samtig warmen Stimme der Sängerin steht, oder For the time being, melancholisch und nur ganz sparsam von Bass und Piano begleitet, was eine magische Stimmung erzeugt. Marie Orlowski singt den Deedles Blues voller Leidenschaft, legt Liebe, Sehnsucht und Verzweiflung in die Textzeilen Come back baby. Später auch noch das Top hat, white tie and tails – Filmmusik von Irving Berlin, zu der bereits Fred Astaire tanzte. Über die neue Sängerin der Band sagte Ansgar Striepens, "ein wunderbares Talent, ich freue mich bei jeder neuen Arbeitsphase darüber, was für neue tolle Musiker hinzukommen". 

Montag, 18. September 2017

Werner-Kirschbaum-Trio

Heute abend startete Jazz in der Kammer nach der Sommerpause in die neue Saison. Auf der Bühne im Forum Gestaltung stand das Werner-Kirschbaum-Trio.
Werner Kirschbaum – Piano
Matthias Schubert – Saxophon
Sven Pollkötter – Schlagzeug

Ihr Konzert in Magdeburg beginnen die drei Musiker mit verhaltener Kraft. Als müßten sie sich stark zurückhalten, halten sie nach wenigen Tönen immer wieder kurze Augenblicke inne, um aufeinander zu lauschen. Lange bleibt das nicht so und die Anspannung entlädt sich in einem  wilden Dröhnen aus Matthias Schuberts Saxophon, kräftigen Griffen von Werner Kirschbaum in die Tasten und Sven Pohlkötters Schlägen auf Felle und Blech. Ein „Probieren was geht“ scheint da drin zu stecken, aber immer wieder auch kurz ein aufeinander hören, denn als das Klavier leiser wird, scheint auch das Saxophon auszuatmen. Am Ende steht eine wirklich erholsame Stille, die sich auch die Zuhörer lassen, bevor es kräftigen Applaus gibt. 

Zu allen Titeln des Konzerts hatte Werner Kirschbaum kleine Anekdoten zur Entstehung, Gedanken zur Musik. "Wichtig an der Musik ist, daß man einander etwas zu erzählen hat", sagte Kirschbaum. So wie bei fis blow: „Ein Klavier, auf dem ich üben wollte, war verschlossen, aber der Deckel war auf. Da schaute ich mal, was man damit anstellen kann“. Dabei entstand ein Stück musikalisches Spielzeug, mit leise gezupften Saiten, begleitet von flüsternd leisen Tönen, die Matthias Schubert auf seinem Saxophon reibt, kratzt, auf seinen Tasten klappern lässt, ohne überhaupt Luft in das Instrument zu blasen. Ebenso leise bleibt auch das Schlagzeug. Es bleibt Raum für eigene Assoziationen, um dann am Ende festzustellen, daß ein Klavier keine Tasten braucht, um zu klingen. 

Montag, 4. September 2017

Vorschau September

Am Montag, dem 18.September 2017 20:00 Uhr eröffnet das Werner-Kirschbaum-Trio (D, USA) nach der Sommerpause die neue Saison von Jazz in der Kammer.
Werner Kirschbaum – Piano
Matthias Schubert – Saxophon
Sven Pollkötter – Schlagzeug

Werner Kirschbaum gehört zu den bedeutendsten Vertretern des experimentellen Avantgarde-Jazz. Für ihn sind seine Klavier-Improvisationen die Reflexion von Momenten, die ihn nachhaltig beeindruckt haben. Ob dramatische Abschnitte und prägende Ereignisse oder pointierte Banalitäten und Begegnungen – das Klavier nutzt Werner Kirschbaum als Ausdrucksmittel für leidenschaftliche Erzählungen. Stilistisch kreiiert er damit eine weitere Variante des Avantgarde-Jazz.

Wie sich das anhören kann, zeigt ein Klangbeispiel auf seiner Webseite. Bereits im Duo, ohne Schlagzeug, erweisen sich Saxophon und Klavier als ebenbürtig in Kraft und Expressivität. Es heißt also auch beim nächsten Jazz-Konzert wieder: Ohren auf und schön neugierig bleiben!