Montag, 15. Oktober 2012

Spendel und Lakatos

Christoph Spendel – Klavier
Tony Lakatos – Saxophon

Spendel und Lakatos begannen mit ihrem Titel "Casa grande", und in der Tat stellte sich bereits der Anfang als ein großes Haus voller Musik dar, als eine Mischung aus Jazz, Swing, Ragtime und Blues. Auch in den folgenden Titeln spielten sich Spendel und Lakatos gegenseitig Melodien zu und orientierten sich dabei neben Eigenkompositionen auch an Standards. Letzteres könnte leicht auch zu sanfter Hintergrundmusik führen – nicht so bei den beiden Musikern. An der Intensität des Spiels merkte man die Professionalität ebenso wie die Kreativität. Scheinbar mühelos fliegen Spendels Finger über die Tasten, perlen die Töne aus dem Flügel. Lakatos nimmt die Töne auf und läßt sein Saxophon ebenso schnell erklingen. Mal erklingen kräftige Klaviertöne, dann wieder überläßt Spendel Lakatos die Führung und begleitet ihn nur leicht und gefühlvoll.
Bei den Eigenkompositionen bleibt auch der musikalische Witz nicht aus, so beim (nun schon etwas älteren) Y2K-Blues, der am Schluß unvermittelt und abrupt endet. Inspiriert von den Ende 1999 kursierenden Szenarien, die den Zusammenbruch vieler Computersysteme befürchten ließen.
In der zweiten Hälfte des Abends erklangen auch Titel aus dem "Great American Songbook". Schöne und kräftige Improvisationen der beiden lassen auch altbekannte Klassiker wie zum Beispiel Cole Porters "Night and Day" frisch und neu erklingen. "Autum Leafs" als Zugabe paßte zum beginnenden Herbst.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Vorschau Oktober

Schon wieder rückt der nächste Jazz-Termin heran – der monatliche Rhythmus zeigt, wie rasch doch die Zeit vergeht. In diesem Monat steht am 15. Oktober um 21 Uhr ein interessantes Duo auf der Bühne:
Tony Lakatos – Saxophon
Christoph Spendel – Klavier

Ein ungarischer Saxophonist aus einer Gypsy-Musikerfamilie, der in vielen Besetzungen teils Gypsy Musik und teils Bigband spielte, und ein deutscher Pianist, der sich in allen Jazz-Stilen zu Hause fühlt. Zumindest versprechen bereits die Biograhien der beiden Musiker eine interessante Mischung. Was genau uns am 15. Oktober erwartet, war im Netz noch nicht zu erfahren. An den üblichen Stellen waren noch keine Soundschnipsel zu finden. Dabei muß ich mal wieder feststellen, wie bequem man doch in Zeiten von Youtube, myspace & Co. wird: man verläßt sich nur zu leicht darauf, daß alles nur einen Mausklick entfernt liegt. Wenn ich vorher noch etwas erfahre, lasse ich es die Leser des Blogs wissen. Eines steht jedenfalls schon fest: Warnfried Altmann sorgte mit seiner Auswahl von Musikern bisher immer für sehr interessante musikalische Begegnungen. Und so freue ich mich bereits heute schon auf kommende Woche, wenn es wieder heißt: Willkommen zu Jazz in der Kammer.

Nachtrag vom 11. Oktober:
Warnfried Altmann schrieb über Spendel und Lakatos: Mit Christoph Spendel bin ich seit den Anfängen von Jazz in der Kammer 1990 verbunden, nun ist er nach vielen Jahren mal wieder in Magdeburg. Auch den Ungarn Tony Lakatos hatten wir schon vor einiger Zeit als Sideman der Masha-Bijlsma-Band im Schauspielhaus zu Gast. Nun die beiden Giganten im Duo zu erleben, darauf freue ich mich riesig und hoffe, daß viele von euch das auch erleben können.

Citycard

Es war eine gute Entscheidung der Marketing-Abteilung des Theaters, eine Citycard für Jazz in der Kammer aufzulegen und in Magdeburg verteilen zu lassen. Vielleicht läßt sich der/die eine oder andere durch das Kreuz bei "Ich geh hin. Kommst Du mit?" neugierig machen. Der Jazzreihe wären ein paar neue Zuschauer zu wünschen – und Musikinteressierte kommen hier mit frischer, neuer Musik abseits des Mainstreams auf ihre Kosten.