Donnerstag, 6. April 2017

Vorstellung des Jazztage-Programms

Heute wurde im Wintergarten des Gesellschaftshauses Magdeburg das Programm der Magdeburger Jazztage2017 vorgestellt, die dort und im Forum Gestaltung vom 20. bis zum 23. April stattfinden.

Carsten Gerth, Geschäftsführer des Gesellschaftshause blickte auf die Veranstaltungen des vergangenen Jahres zurück, die für ihn einen schönen Auftakt des neuen Festivals darstellten. Anschließend überließ er es Warnfried Altmann, dem künstlerischen Leiter des Festivals,  und Norbert Pohlmann vom Forum Gestaltung, das Festival und dessen Konzertschwerpunkte vorzustellen. Pianist Stefan Schultze, der am Freitag zu hören sein wird, begleitete die Eröffnung am großen Grotrian-Steinweg-Konzertflügel des Gesellschaftshauses. 

Warnfried Altmann (von links), Norbert Pohlmann und
der Pianist Stefan Schultze stellen das Programm der
Magdeburger Jazztage 2017 vor. Im Hintergrund
einige der Fotografien von Thomas Hohlbein und
Thoralf Winkler aus früheren Jazz-Konzerten.

"Wir waren uns schon im vergangenen Jahr sicher, daß Magdeburg so ein Festival gut zu Gesicht stehen würde", blickte Norbert Pohlman auf das erste Festival im vergangenen Jahr zurück. "Und das sehe ich auch völlig unabhängig von der Kulturhauptstadtbewerbung so", sagte er. "Wir machen die Kultur für den Alltag".  Die ersten Jazztage im Jahr 2016 waren ursprünglich für den Herbst des vorangegangen Jahres vorgesehen. Daß sie dann wegen Schwierigkeiten mit der Finanzierung erst im April 2016 stattfanden, erwies sich letztlich als gut gewählter Termin. Deshalb wurde er dann auch für 2017 beibehalten.

Den Titel der Jazztage, "Jetzt", steht ebenso für den dominierenden zeitgenössischen Jazz wie für das Signal zu einem Aufbruch. Man könnte ihn sich deshalb durchaus auch mit Ausrufezeichen geschrieben vorstellen. Auch im Plakat, auf den Eintrittskarten und Flyern findet sich der Titel wieder. Dort von der Magdeburger Designerin Gabriele Brusche in den kräftigen Farben schwarz und rot gehalten und den Flügel andeutend, der einen Schwerpunkt der diesjährigen Jazztage und der Konzerte von "Jazz in der Kammer" darstellt.

Als Begleitung der Pressekonferenz spielte Stefan Schultz eine eigene Komposition. Der Wintergarten füllte sich mit perlenden Tönen, anders als der Titel "silent song" vermuten ließ durchaus kräftig. Starke Akkorde wurden von leichten Läufen der rechten Hand begleitet, erst am Ende ruhiger werdend und in dunklen Tönen ausklingend. Ein Ausblick auf den Klubabend am Freitag, bei dem Stefan Schultze mit seinem Trio auf der Bühne stehen wird.


Das komplette Programm der Jazztage war an dieser Stelle bereits am 9. März veröffentlicht. Hier können Sie sich den Flyer als pdf-Datei herunterladen. Warnfried Altmann ordnete die neun Konzerte mit insgesamt 50 beteiligten Musikern an den vier Festival-Abenden vier Schwerpunkte zu:
am Donnerstag (20.04.) der Eröffnungsabend mit Musik aus Osteuropa, gemischt mit Elektronik
am Freitag (21.04.) der akustisch geprägte Klubabend
am Sonnabend (22.04.) gibt es einen "ganz tollen Klavierabend" und
am Sonntag (23.04.) klingt das Festival mit einer Jazzmatinee aus, die sich mit einem großen Orchester der Musik von Hans Eisler widmet.
"Wer gewohnt ist, offen zuzuhören, wird auf jeden Fall ganz reich beschenkt werden", faßte Warnfried Altmann die Festival-Konzerte zusammen. Auf all das darf man gespannt sein (ich jedenfalls bin es) und sollte keines der Konzerte verpassen. Da sind die 60 Euro für das Festivalticket gut angelegtes Geld (und ausgeprochen moderat, wenn man es mit sonst verlangten Eintrittspreisen vergleicht). Mit Blick auf die besondere Athmosphäre des Gesellschaftshauses, das sonst Konzerten der Alten Musik und der Klassik eine Bühne bietet, freute sich Warnfried Altmann, dass das Festival an einem Ort der Hochkultur untergekommen ist: "als Musiker weiß ich, wie oft der Jazz in den Keller verbannt wird".

Norbert Pohlmann, der das Publikum des ersten Festivals als ein sehr fachkundiges bezeichnete, war ein weiterer Aspekt des Festival wichtig. "Das Spielen und das Hören freier Musik, die von gängigen Konventionen abweicht, hat immer auch eine politische Wirkung", sagte er "ohne daß es sich dabei überhaupt um politische Musik handeln muß". Auch die europäische Einordnung der Musik war ihm wichtig und so schlägt er den Bogen bis zu den früheren Freien Kammerspielen (der ursprünglichen Heimatbühne von Jazz in der Kammer), die schon immer viele europäische Autoren hatten.

Im Gesellschaftshaus ist gegenwärtig eine kleine Ausstellung mit Konzertfotos von Thomas Hohlbein und Thoralf Winkler zu sehen, die die beiden Fotografen in den zurückliegenden Jahren bei Jazz in der Kammer aufgenommen hatten. Zu sehen während der Öffnungszeiten des Gesellschaftshauses im Roten Salon im Obergeschoss des Gesellschaftshauses.


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