Montag, 19. September 2011

Hans Lüdemann und Warnfried Altmann

Vor Beginn des Konzertes gab es nach alter Tradition die Ansage des nächsten Konzertes (Urs Leimgruber Saxofon, Roger Turner Percussion und Fine Kwiatkowski Tanz) – und die höchst erfreuliche Mitteilung, daß es in dieser Saison wieder wie gewohnt zehn Konzerte geben werde.
Mit Hans Lüdemann holte sich Warnfried Altmann einen Partner auf die Bühne, der bereits mehrere Male in anderer Besetzung bei Jazz in der Kammer auftrat (mit Reiner Winterschladen oder dem Trio Ivoire) und mit dem er schon seit langem auch selbst einmal spielen wollte. Die  beiden legten ein perfekt klingendes Programm hin, als würden sie schon seit ewigen Zeiten gemeinsam auftreten.


Das Programm begann mit einem Kontrast zwischen Lüdemanns ruhigen Klavierpassagen und Altmanns schreienden Tönen des Sopransaxophons. Anschließend konnte man Altmann auch von einer melodischen Seite hören, mit einem ganz anders, ruhig und beinahe zart klingendem Saxophon.
Anschließend nahm Altmann die M'bira, ein afrikanisches Daumenklavier zum Einsatz. Dieses besteht aus einer Holzkiste als Resonanzboden mit darauf angebrachten Metallstäben. Wie Altmann später berichtete, hatte er dieses einfache Instrument von afrikanischen Musikern gekauft, bevor diese nach einem gemeinsamen Projekt wieder nach Hause aufbrachen. Zu den metallischen Klängen der M'bira paßte Lüdemanns Klavierspiel, als er in den Korpus des Klaviers griff und die Seiten mit der Hand dämpfte, bis auch das Klavier nur noch metallische Töne von sich gab oder auch nur noch der harte hölzerne Anschlag der Tasten hörbar war, was das Klavier zum Percussions-Instrument machte (und einem klassischen Klavierliebhaber wohl Sorgenfalten auf die Stirn getrieben hätte).
Interessant war auch Altmanns Spiel auf dem Tenorsaxophon, das sich in freier Improvisation in einen bis zur Erschöpfung vorgetragenen Kampf mit dem Instrument steigerte und bei dem man am Schluß nicht mal sagen konnte, wer eigentlich gewonnen hatte – Warnfried Altmann oder das Saxophon. In Altmanns Solo fiel Lüdemann ein und leitete zu einer gemeinsamen Improvisation über. Auf eine schwer zu beschreibende Art war das Klavier zugleich ruhige Hintergrundbegleitung und dennoch unüberhörbar vorhanden und deutlich. Beide Musiker ließen sich genug Raum, um in ihren musikalischen Ideen hörbar zu bleiben.
Nach der Pause begann Lüdemann mit einem Bach-Stück, in das Altmann einstimmte und das beide in einer sehr ruhigen Art variierten. Später folgten dann auch wieder kräftigere Töne, bevor der Abend mit ruhigen Pianoklängen ausklang.

 

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